ich werde immer mulitmedialer: mich gibt es nämlich auch zum hören - mit meinem podcast. der erste beitrag ist eine arbeit für meine eltern, die dieses wochenende silberne hochzeit feiern. und dafür bin ich mal eine runde um den federationssquare gelaufen um die geräusche der wunderschönsten stadt der welt festzuhalten. und dazu habe ich gequatscht. also das was ich sonst immer tue. ja, und verlaufen hab ich mich auch. naja, also ganz normal. viel spaß beim hören!
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Saturday, 23 June 2007
podcasten die erste
ich werde immer mulitmedialer: mich gibt es nämlich auch zum hören - mit meinem podcast. der erste beitrag ist eine arbeit für meine eltern, die dieses wochenende silberne hochzeit feiern. und dafür bin ich mal eine runde um den federationssquare gelaufen um die geräusche der wunderschönsten stadt der welt festzuhalten. und dazu habe ich gequatscht. also das was ich sonst immer tue. ja, und verlaufen hab ich mich auch. naja, also ganz normal. viel spaß beim hören!
Tuesday, 19 June 2007
inspector rex und ich
habe die letzen tage auf der couch (und habe mich dabei den couchpotatoes sehr nahe gefühlt) verbracht, weil der böse böse schnupfen sich nicht verdünnesieren wollte.
war mal wieder zu voreilig, zuviel gefeiert, zuviel gearbeitet, zu wenig geschlafen. das ist jetzt das ergebnis, liege wehleidig und selbstbemitleidend auf der couch. wo genau - das kommt morgen.
bin viel im netz unterwegs gewesen, habe eifrig englisch gepaukt (das ist echt schlimm, ich würde so gern mit den leuten hier quatschen. die denken alle, ich bin schüchtern und leise. wenn die wüssten!!!) und hab mich mal wieder vernetzt. dieses mal: frappr!
habe aber wieder einiges über australien von der couch aus herausgefunden. first of all: television. sbs. gibt es nicht nur als radio (dort arbeite ich gerade), sondern auch als fernsehen. sbs ist eine mischung aus zdf, ard und arte (juhuuu). staatlich, in 68 sprachen, konservativ und seriös (was bei der amerikanisch gefärbten australischen medienlandschaft ganz erfrischend ist, vorallem für einen europäer).
am freitag ist "unser traumschiff, periode 1" von bully in originalton gelaufen. deutscher orignialton, englische subtitels. hat mich fast umgebeamt. voll geil.
und dann das. kommissar rex. alle kennen hier kommissar rex. und lieben ihn. wird von sbs im deutschen original mit englischen untertitel gesendet. und die deutschen wörter, die die meisten hier kennen, haben sie von "inspector rex" gelernt. allen voran WURSTSEMMEL. hammerhart.

bin viel im netz unterwegs gewesen, habe eifrig englisch gepaukt (das ist echt schlimm, ich würde so gern mit den leuten hier quatschen. die denken alle, ich bin schüchtern und leise. wenn die wüssten!!!) und hab mich mal wieder vernetzt. dieses mal: frappr!
habe aber wieder einiges über australien von der couch aus herausgefunden. first of all: television. sbs. gibt es nicht nur als radio (dort arbeite ich gerade), sondern auch als fernsehen. sbs ist eine mischung aus zdf, ard und arte (juhuuu). staatlich, in 68 sprachen, konservativ und seriös (was bei der amerikanisch gefärbten australischen medienlandschaft ganz erfrischend ist, vorallem für einen europäer).

am freitag ist "unser traumschiff, periode 1" von bully in originalton gelaufen. deutscher orignialton, englische subtitels. hat mich fast umgebeamt. voll geil.
und dann das. kommissar rex. alle kennen hier kommissar rex. und lieben ihn. wird von sbs im deutschen original mit englischen untertitel gesendet. und die deutschen wörter, die die meisten hier kennen, haben sie von "inspector rex" gelernt. allen voran WURSTSEMMEL. hammerhart.
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Monday, 18 June 2007
melbourne
schiesserei auf offener strasse. ein mann schiesst mitten in der stadt heute morgen drei menschen nieder. ein mann ist tod, eine frau und ein anderer mann sind im krankenhaus. der täter hatte die frau an den haaren aus einem taxi ziehen wollen, die zwei männer wollten helfen, da zog er eine waffe. nach der tat ist der möder laut zeugenaussagen ganz ruhig die strasse entlang gelaufen und verschwunden. es wird immer noch nach ihm gesucht.
das ganze ist morgens um acht passiert, der ort war auf meinem weg zur arbeit. da ich momentan wegen meiner grippe flachliege und heute nicht in die arbeit gehen kann, bin ich ich daheim geblieben. wäre ich heute zur arbeit gefahren, wäre ich wohl genau zu dieser zeit mit der tram an der ecke vorbeigefahren.
melbourne fühlt sich gerade an wie l.a..
das ganze ist morgens um acht passiert, der ort war auf meinem weg zur arbeit. da ich momentan wegen meiner grippe flachliege und heute nicht in die arbeit gehen kann, bin ich ich daheim geblieben. wäre ich heute zur arbeit gefahren, wäre ich wohl genau zu dieser zeit mit der tram an der ecke vorbeigefahren.
melbourne fühlt sich gerade an wie l.a..
Wednesday, 23 May 2007
queen victoria market
victoria market, riesige einkaufshallen und man bekommt alles, was man(n)/frau nur will. shopping anfall bekommen. aber verurteilt mich nicht, den haettet ihr auch bekommen, wenn ihr alles (schuhe, hosen, ohrringe, etc.) fuer 20 (etwa 12 euro) dollar bekommen haettet! jawohlll...
nach vier stunden ausgiebigens bummelns war ich dann zufrieden (geh da jetzt immer einkaufen, weil seeeeehr billig) und hatte eine baerenhunger. habe mir eine german bratwurst a la australische variante gegoennt: eine dicke rote wurst (typisch australisch - aus lammfleisch) im hotdog broetchen. dazu kaese und zwiebeln und obendrauf sauerkraut!
*kulturschock*
Monday, 23 April 2007
partymarathon die zweite
samstag, samstag...
was hab ich da nochmal gemacht?
ah, party und bier - welche frage.
nachdem ich von deutschland und den trinkfesten maedels (und noch mehr :o)) dort geschwaermt habe, sollte ich es beweisen.
start um 9pm at federations square, quer durch die brunswick str (die heisst wirklich so), ueber zur bourke str.
vorher gut gegessen und viel wasser getrunken. und immer nur bei einer sorte bier geblieben: carlton draught. auch gut. frau weiss ja, was zu tun ist.
das tolle daran, hier local leute zu kennen, ist, man kommt in clubs, die sich irgendwo im hinterhof verstecken und wunderschoen sind.
mitternacht in "the deck". der club ist zum grossen teil open air, hoch oben auf dem dach eines alten hochhauses. der andere teil ist ueberdacht. dort feiert eine geschlossene gesellschaft. mit bunten masken im gesicht und aufgebrezelt bis zum geht-nicht-mehr tanzen sie unter wackelnden kronleuchtern zu stampfenden beats.
stehe draussen, rauche, drinke mein bier. es regnet. das stoert aber keinen. regen ist gut, ist noetig. bin ziemlich durchgeweicht. aber die luft ist warm. habe einen wunderschoenen blick auf den yarra river, der durch melbourn fliesst. blicke zur skyline. ein grosses pinkes luftballonherz steigt aus einer strasse empor und fliegt in den himmel.
zwei uhr morgens, drei bars spaeter. crown casino. sind alle ziemlich angeheitert. werde ueber meine bisexuellen neigungen ausgefragt. werde rot.
sieg um irgendwann mal drei uhr morgens. beweis erbracht, bin trinkfest (ach neeee).
suche nach dem nightliner. auf dem weg dorthin erinnere ich mich ganz unwohl an die stuttgarter nightliner. na hoffentlich... blicke zur seite. eine frau in schwarz, mit roten schuhen und grossen roten hut steht allein unter einer laterne. ein bild wie gemalt. wo ist meine kamera?!
wache auf im nightliner. der fahrer tritt aufs gas wie eine gesengte sau, ignoriert rote ampeln und vorfahrten. kralle mich etwas verzweifelt in meinen sitz. selten so froh gewesen, aus einem bus aussteigen zu koennen.
was hab ich da nochmal gemacht?
ah, party und bier - welche frage.
nachdem ich von deutschland und den trinkfesten maedels (und noch mehr :o)) dort geschwaermt habe, sollte ich es beweisen.
start um 9pm at federations square, quer durch die brunswick str (die heisst wirklich so), ueber zur bourke str.
vorher gut gegessen und viel wasser getrunken. und immer nur bei einer sorte bier geblieben: carlton draught. auch gut. frau weiss ja, was zu tun ist.
das tolle daran, hier local leute zu kennen, ist, man kommt in clubs, die sich irgendwo im hinterhof verstecken und wunderschoen sind.
mitternacht in "the deck". der club ist zum grossen teil open air, hoch oben auf dem dach eines alten hochhauses. der andere teil ist ueberdacht. dort feiert eine geschlossene gesellschaft. mit bunten masken im gesicht und aufgebrezelt bis zum geht-nicht-mehr tanzen sie unter wackelnden kronleuchtern zu stampfenden beats.
stehe draussen, rauche, drinke mein bier. es regnet. das stoert aber keinen. regen ist gut, ist noetig. bin ziemlich durchgeweicht. aber die luft ist warm. habe einen wunderschoenen blick auf den yarra river, der durch melbourn fliesst. blicke zur skyline. ein grosses pinkes luftballonherz steigt aus einer strasse empor und fliegt in den himmel.
zwei uhr morgens, drei bars spaeter. crown casino. sind alle ziemlich angeheitert. werde ueber meine bisexuellen neigungen ausgefragt. werde rot.
sieg um irgendwann mal drei uhr morgens. beweis erbracht, bin trinkfest (ach neeee).
suche nach dem nightliner. auf dem weg dorthin erinnere ich mich ganz unwohl an die stuttgarter nightliner. na hoffentlich... blicke zur seite. eine frau in schwarz, mit roten schuhen und grossen roten hut steht allein unter einer laterne. ein bild wie gemalt. wo ist meine kamera?!
wache auf im nightliner. der fahrer tritt aufs gas wie eine gesengte sau, ignoriert rote ampeln und vorfahrten. kralle mich etwas verzweifelt in meinen sitz. selten so froh gewesen, aus einem bus aussteigen zu koennen.
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Thursday, 12 April 2007
spiegeltitel...

aber dieser titel macht mir bauchkrimmen (so wie der letzte davor, sah ja aus wie ein npd wahlplakat) und das aendert auch der tollste kakao der welt (grosses hohes glas mit riesiger schaumkrone und marchmellos *hmmm*), den ich mir nach dem mittagessen genehmigt habe. "arm durch arbeit": ein grund, um hier zu bleiben?!
Wednesday, 11 April 2007
centre pompidou video art 1965-2005
ganzen tag godard, paik und mcluhan...
*freu*
Wednesday, 4 April 2007
es wird kalt...



aprobos: muss mich nochmal an inwent, meinem stipendiumsgeber wenden, wegen der unterhaltskürzung. regt mich immer noch auf: da ist frau glücklich am anderen ende der welt angekommen und dann liegt eine mail im posteingang " sehr geehrte.... blabla... müssen wir ihnen leider mitteilen....blabla...100 euro weniger." ja und punkt, keine begründung, nix.
aber das wird noch ein thema hier auf dem blog sein.
erstmal kuschel ich mich in meine tollen lila-schwarzen overknees und wärme mir die füsse an den

gestern haben wir zum ersten mal sogar den kamin angeschürt - war ja auch nötig, bei zehn grad abends....
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Monday, 2 April 2007
william ricketts sanctuary
habe wieder ein paar bilder von einer tour mitgebracht: william ricketts sanctuary. über william, der 1993 im alter von 94 gestorben ist, gibt es unglaublich viel zu lesen und diskutieren. aber ich nehme mir hier die freiheit und meine eigene meinung zu schreiben.
aber hier erstmal die fakten:
william ist in richmond (ein stadtteil melbourne) 1898 geboren und war als künstler und musiker tätig. dann ging er für jahre auf einen trip durch australien und befasste er sich mit der aboriginal kultur, danach ging er nach indien und lebte für zwei jahren dort.

rickett war anscheinend sehr faziniert von diesen spirutellen kulturen. die aboriginals wurden damals von den australischen siedlern sehr mies behandelt. rickett wollte helfen, er engagierte sich. "life is love. all you to all me, for being part of nature we are all brothers the the birds and trees". die siedler zerstörten die nature und damit den lebensraum der aboriginals.
rickett wurde von einem aboriginal stamm als mitglied aufgenommen. der kampf gegen die siedler ging weiter.

zum park: es ist der große garten von rickett, in der mitte steht ein kleines holzhaus, wo er bis zu seinem tod gelebt hat. rickett hat überall in seinem garten lehmskulpturen aufgestellt und sie meist so arangiert, dass es aussieht, also ob sie aus den steinen oder bäumen wachsen.
das sieht sehr beeindruckend aus, denn die handwerkliche fertigkeit ist wirklich bemerkenswert. ich hatte teilweise echt das gefühl, jeden moment dreht einer der skulpturen den kopf...
was mir nur gar nicht gefallen hat, war die sehr dramatische darstellung der aboriginals, die rickett teilweise so sehr übertrieben hat,
dass es lächerlich wirkte. die aboriginals sind in sehr heroischen posen abgebildet - und nach allem, was ich über sie gelesen habe, ist das nun mal gar nicht ihr natürliches verhalten. rickett hat sich oft selbst mit den aboriginal abgebildet, sehr idealistisch und sehr beschönt (er war im wirklichen leben nicht ein sonderlich gutaussehender mann).
was mir aber dann wirklich bitter aufgestoßen ist, war seine darstellung von ihm am kreuz. ich bin zwar sehr liberal, aber da kommt meine christliche erziehung durch:
ich finde, das ist gotteslästerung (ich habe es wirklich nicht übers herz gebracht, mehr als das untere bild von diesen darstellungen zu fotografieren - deswegen bitte william rickett googeln, wer mehr bilder sehen möchte) . er hat mehrer "kapellen" errichtet, die ein mix aus indischer, christlicher und aboriginals religiösen symbolen sind.
man sieht, dass rickett in seiner eigenen traumwelt lebte. der park ist unglaublich schön, am rand der wege schlängelt sich ein bach entlang und wenn man genau hinschaut, dann sieht man kleine tiere aus lehm am ufer sitzen.
klar, es ging ihm um liebe und hilfe für die unterdrückten. auch klar: tue gutes und rede darüber. aber sich als erlöser eines volkes darzustellen, und das so übertrieben, dass es peinlich und lächerlich wirkt, hat in meinen magen einen starken drang zum brechen verursacht.
aber hier erstmal die fakten:
william ist in richmond (ein stadtteil melbourne) 1898 geboren und war als künstler und musiker tätig. dann ging er für jahre auf einen trip durch australien und befasste er sich mit der aboriginal kultur, danach ging er nach indien und lebte für zwei jahren dort.

rickett war anscheinend sehr faziniert von diesen spirutellen kulturen. die aboriginals wurden damals von den australischen siedlern sehr mies behandelt. rickett wollte helfen, er engagierte sich. "life is love. all you to all me, for being part of nature we are all brothers the the birds and trees". die siedler zerstörten die nature und damit den lebensraum der aboriginals.
rickett wurde von einem aboriginal stamm als mitglied aufgenommen. der kampf gegen die siedler ging weiter.

zum park: es ist der große garten von rickett, in der mitte steht ein kleines holzhaus, wo er bis zu seinem tod gelebt hat. rickett hat überall in seinem garten lehmskulpturen aufgestellt und sie meist so arangiert, dass es aussieht, also ob sie aus den steinen oder bäumen wachsen.
das sieht sehr beeindruckend aus, denn die handwerkliche fertigkeit ist wirklich bemerkenswert. ich hatte teilweise echt das gefühl, jeden moment dreht einer der skulpturen den kopf...
was mir nur gar nicht gefallen hat, war die sehr dramatische darstellung der aboriginals, die rickett teilweise so sehr übertrieben hat,

was mir aber dann wirklich bitter aufgestoßen ist, war seine darstellung von ihm am kreuz. ich bin zwar sehr liberal, aber da kommt meine christliche erziehung durch:

man sieht, dass rickett in seiner eigenen traumwelt lebte. der park ist unglaublich schön, am rand der wege schlängelt sich ein bach entlang und wenn man genau hinschaut, dann sieht man kleine tiere aus lehm am ufer sitzen.
klar, es ging ihm um liebe und hilfe für die unterdrückten. auch klar: tue gutes und rede darüber. aber sich als erlöser eines volkes darzustellen, und das so übertrieben, dass es peinlich und lächerlich wirkt, hat in meinen magen einen starken drang zum brechen verursacht.

Monday, 26 March 2007
kokoda walk - 1.000 steps

"The Kokoda Walk is a very steep track walk consisting of 1,000 steps. Along the way are plaques depicting the lives of those who fought and died on the Kokoda Trail in Papua New Guinea in World War II. The physical effort required to complete the climb gives walkers a sense of the exhaustion experienced by the Australian soldiers following the trail during the Kokoda campaign in 1942."
der kokoda weg ist wunderschön. jeden morgen um sieben laufe ich die 1.000 steps. ich habe mal versucht, die stufen zu zählen, aber in der mitte (ca. bei 700) habe ich mich total verfranst - hatte genug mit den treppen zu kämpfen. aber ich denke, es sind auf alle fälle 1000 stufen. jedenfalls fühlen die sich so an - die steigung ist mörderisch.
aber ich quäle mich jeden morgen da hoch, zusätzlich zum dem training (zweimal die woche) im fitnessstudio. wieso ich das mache? nach zwei wochen australien habe ich mich auf die waage gestellt - und bin fast umgefallen: 5 kilo mehr! gib dir das mal - FÜNF kilo in ZWEI wochen. ich dachte, ich krieg die krise.
seitdem laufe und trainiere ich wie eine bekloppte - und habe mir eine knallenge jeans gekauft, als zusätzliche kontrolle.
aber trotz der quälerei - ich freue mich jeden morgen auf den walk. so früh am morgen ist dort kaum einer unterwegs, die vögel zwitschern, ich laufe zwischen dickem grün und die riesigen farne wippen im wind...
Friday, 23 March 2007
Thursday, 22 March 2007
ich bin hier
gestern habe ich zwei meiner drei praktikumsstellen besucht: acmi und sbs. ich muss einfach nur vom bahnhof über die strasse laufen und bin schon da. witzigerweise sind beide im selben gebäude am federations square. ich wußte zwar, dass alle meine arbeitsplätze in der innenstadt sind, aber dass sie sooo nah zusammen sind, nicht - wie praktisch. meinen dritten praktikumsstelle, herald sun, sieht man vom federation square sogar aus auch.
die letzten zwei wochen habe ich mich immer noch etwas wie in watte gepackt gefühlt: war ständig unterwegs, hier eine besichtigung, da ein ausflug... aber ich hatte nie genug zeit, um mir wirklick bewußt zu werden, dass ich jetzt wirklich angekommen bin (mensch mädel, kapiers doch endlich).
obwohl ich ja vor ein paar tagen schon mal alleine durch die stadt getigert bin, hat sich das wow-das-ist-es-jetzt-gefühl noch nicht so richtig eingestellt.
aber gestern wars da. um elf uhr morgens hatte ich mein erstes treffen mit emma von acmi. ich war viel früher da, weil ja die züge hier so unpünktlich fahren.
und da stand ich nun. am federations square. ganz allein. im rücken meine arbeit. vor mir diese große, bunte, laute stadt. mein bauch hat wahnsinnig gekribbelt. hatte das gefühl, als würden mir flügel wachsen...
habe mir aber ein bisschen sorgen gemacht. am samstag, zum st.patricks day war ich einem irish pub. viele haben mich angeredet - und ich habe nichts verstanden. total frustriert war ich. wird mich denn emma verstehen - und ich sie.
kein problem, stellte sich raus. emma redete sehr deutlich (geborenen britin) und war total nett. wir haben ausgemacht, dass ich für vier tage bei acmi arbeite und den fünften tag dafür nutze, mir sämtliche galerien, museen und ausstellungen ansehe. mit mir arbeitet ein mädel aus wien, die aber jahre lang in london gelebt hat: und sie heißt auch lisa. meine güte...
acmi ist ein sehr junges institut. acmi ist eine art museum, dass die aktuelle szene im bereich image darstellen möchte. es werden studentenarbeiten gezeigt, vieles ist interaktiv (bisschen so wie das zkm in karlsruhe) und es sind sehr viele schulklassen zu besuch.
in den büros herrscht kreative und unbeschwerte unordnung, es wird umgebaut und vergrößert.
besser hätte es ja nicht laufen können! eine etage weiter oben, ist sbs, eine der stattlichen fernseh- und rundfunkanstalten. hier geht es viel förmlicher zu - alles ist grau in grau gehalten. aber alle laufen in casual herum, genauso wie bei acmi. die deutsche radioredaktion besteht aus vier leuten plus ein praktikant. julia, die chefin, ist ne ganz knallharte, direkt, mit festen händedruck. gefällt mir, sehr sogar.
und während wir durch die redaktionen (sbs läuft auf ca. 40 sprachen) laufen, zählt mir julia auf, was ich hier alles machen werde: zweimal in der woche nehme ich an der sendung teil. ich bin telefonoperator bei den anderen sendungen und ich mache eigene reportagen. wow. wow. woooow.
wieder draussen, laufe ich einfach durch die straßen. bin echt platt. genauso habe ich mir das vorgestellt: die ersten zwei monate locker, viel design, kunst, organisation, leute kennenlernen. die nächsten zwei monate geht es viel um technik, journalistische arbeit, harte schule, aber noch auf deutsch.
und dann, der dritte teil - das härteste. herald sun, big business, sehr große zeitung, online redaktion. den besuch bei denen hebe ich mir aber noch auf - dafür wackeln mir gerade zu sehr die knie.
die letzten zwei wochen habe ich mich immer noch etwas wie in watte gepackt gefühlt: war ständig unterwegs, hier eine besichtigung, da ein ausflug... aber ich hatte nie genug zeit, um mir wirklick bewußt zu werden, dass ich jetzt wirklich angekommen bin (mensch mädel, kapiers doch endlich).
obwohl ich ja vor ein paar tagen schon mal alleine durch die stadt getigert bin, hat sich das wow-das-ist-es-jetzt-gefühl noch nicht so richtig eingestellt.
aber gestern wars da. um elf uhr morgens hatte ich mein erstes treffen mit emma von acmi. ich war viel früher da, weil ja die züge hier so unpünktlich fahren.
und da stand ich nun. am federations square. ganz allein. im rücken meine arbeit. vor mir diese große, bunte, laute stadt. mein bauch hat wahnsinnig gekribbelt. hatte das gefühl, als würden mir flügel wachsen...
habe mir aber ein bisschen sorgen gemacht. am samstag, zum st.patricks day war ich einem irish pub. viele haben mich angeredet - und ich habe nichts verstanden. total frustriert war ich. wird mich denn emma verstehen - und ich sie.
kein problem, stellte sich raus. emma redete sehr deutlich (geborenen britin) und war total nett. wir haben ausgemacht, dass ich für vier tage bei acmi arbeite und den fünften tag dafür nutze, mir sämtliche galerien, museen und ausstellungen ansehe. mit mir arbeitet ein mädel aus wien, die aber jahre lang in london gelebt hat: und sie heißt auch lisa. meine güte...

acmi ist ein sehr junges institut. acmi ist eine art museum, dass die aktuelle szene im bereich image darstellen möchte. es werden studentenarbeiten gezeigt, vieles ist interaktiv (bisschen so wie das zkm in karlsruhe) und es sind sehr viele schulklassen zu besuch.
in den büros herrscht kreative und unbeschwerte unordnung, es wird umgebaut und vergrößert.
besser hätte es ja nicht laufen können! eine etage weiter oben, ist sbs, eine der stattlichen fernseh- und rundfunkanstalten. hier geht es viel förmlicher zu - alles ist grau in grau gehalten. aber alle laufen in casual herum, genauso wie bei acmi. die deutsche radioredaktion besteht aus vier leuten plus ein praktikant. julia, die chefin, ist ne ganz knallharte, direkt, mit festen händedruck. gefällt mir, sehr sogar.
und während wir durch die redaktionen (sbs läuft auf ca. 40 sprachen) laufen, zählt mir julia auf, was ich hier alles machen werde: zweimal in der woche nehme ich an der sendung teil. ich bin telefonoperator bei den anderen sendungen und ich mache eigene reportagen. wow. wow. woooow.

wieder draussen, laufe ich einfach durch die straßen. bin echt platt. genauso habe ich mir das vorgestellt: die ersten zwei monate locker, viel design, kunst, organisation, leute kennenlernen. die nächsten zwei monate geht es viel um technik, journalistische arbeit, harte schule, aber noch auf deutsch.
und dann, der dritte teil - das härteste. herald sun, big business, sehr große zeitung, online redaktion. den besuch bei denen hebe ich mir aber noch auf - dafür wackeln mir gerade zu sehr die knie.
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water polo

championship water polo geschenkt bekommen.
jaaaaaaah. viele viele nackte, durchtrainierte männer in knappen höschen - na, das ist doch was für mich... drei spiele haben wir uns am dienstag angeschaut: japan - italien, kroatien - südafrika, deutschland - serbien. die japaner waren katastrophal peinlich schlecht: 20:5 habe die verloren. ich habe zwar die regeln nicht so richtig verstanden, aber wir haben uns in die erste reihe hingesetzt und hatten unseren spaß.

und dann: deutschland gegen serbien.
die serben haben richtig hart gespielt, die hatten kein problem damit, mal hinzulangen. und es wurde richtig spannend: anfangs waren die deutschen echt bisschen schwach, aber mittendrin haben die so richtig aufgedreht.

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ich bin ein objekt - ein vorführobjekt
die deutschlehrerin von jessi hat mich in den unterricht eingeladen. anlaß genug, mal ein bisschen über die education in australia zu recherchieren...

grundsätzlich muss für kinderbetreuung, kindergarten und schule bezahlt werden. es gibt viele private schulen, preislich vergleichbar mit meiner hochschule. an allen schulen werden uniformen getragen - manchmal sehr niedlich, manchmal sehr grausam. aber die grundsätzliche idee dahinter ist, dass es keine bürgerlichen unterschiede geben soll (markengeilheit, etc.).
außerdem sind alle schulen ganztags, das heiß etwa, von acht uhr morgens bis mindestens drei uhr nachmittags.
die ersten sechs jahre gehen die kids hier in die primary school. das schuljahr ist in trisemester eingeteilt. hauptfächer sind englisch und mathe. dazu kommen in den trisemestern abwechselnd musik, geschichte, biologie, sozialkunde, geografie, musik, sport und kunst.
die noten sind, wie in deutschland sechsstufig, allerdings nicht von eins bis sechs, sondern von a-f. bei uns fliegt man mit zwei fünfen durch, hier ist es anscheinend etwas lockerer....
nach der primary school geht es in die highschool, siebte bis zwölfte klasse. in der siebte klasse haben alle die gleichen fächer (wie in primary school), danach können alle fächer - außer mathe und englisch, da hauptfächer, selbst ausgesucht werden.
extemporalen (unangekündigte prüfungen) und mündliche abfrage ist hier unbekannt. es werden aber kleine tests geschrieben und große meist am ende des schuljahres.
ab der zehnte klasse kann man von der schule gehen und eine ausbildung machen. entweder man bekommt einfach irgendwo einen job oder man besucht terms, vergleichbar mit berufsschule.
wer bis zur zwölften durchhält, kann danach auf die universität, ist aber vom notendurchschnitt abhängig, ob man ein fach studieren kann. jessi möchte zum beispiel gerne hebamme werden - dass kann man aber nur richtig lernen, wenn man studiert, da es in australien anscheinend kein richtiges ausbildungssystem gibt...
so, das war mal so grob das system.
in jessi´s deutschklasse sind zwölf schüler. neben ihr gibt es nur eine, die einen deutschen familären background hat. alle anderen machen es freiwillig, also haben das fach gewählt. die prüfungen sind einfache aufsätze.
die nationalitäten an der schule sind buntgemischt. der großteil ist aber asiatisch. anscheinend ist es schwer, diese mischung zusammenzuhalten, denn die asiatischen schüler bewegen sich in ihren eigenen gruppen und lassen kaum jemand anders-nationalen an sich heran.

grundsätzlich muss für kinderbetreuung, kindergarten und schule bezahlt werden. es gibt viele private schulen, preislich vergleichbar mit meiner hochschule. an allen schulen werden uniformen getragen - manchmal sehr niedlich, manchmal sehr grausam. aber die grundsätzliche idee dahinter ist, dass es keine bürgerlichen unterschiede geben soll (markengeilheit, etc.).
außerdem sind alle schulen ganztags, das heiß etwa, von acht uhr morgens bis mindestens drei uhr nachmittags.
die ersten sechs jahre gehen die kids hier in die primary school. das schuljahr ist in trisemester eingeteilt. hauptfächer sind englisch und mathe. dazu kommen in den trisemestern abwechselnd musik, geschichte, biologie, sozialkunde, geografie, musik, sport und kunst.
die noten sind, wie in deutschland sechsstufig, allerdings nicht von eins bis sechs, sondern von a-f. bei uns fliegt man mit zwei fünfen durch, hier ist es anscheinend etwas lockerer....
nach der primary school geht es in die highschool, siebte bis zwölfte klasse. in der siebte klasse haben alle die gleichen fächer (wie in primary school), danach können alle fächer - außer mathe und englisch, da hauptfächer, selbst ausgesucht werden.
extemporalen (unangekündigte prüfungen) und mündliche abfrage ist hier unbekannt. es werden aber kleine tests geschrieben und große meist am ende des schuljahres.
ab der zehnte klasse kann man von der schule gehen und eine ausbildung machen. entweder man bekommt einfach irgendwo einen job oder man besucht terms, vergleichbar mit berufsschule.
wer bis zur zwölften durchhält, kann danach auf die universität, ist aber vom notendurchschnitt abhängig, ob man ein fach studieren kann. jessi möchte zum beispiel gerne hebamme werden - dass kann man aber nur richtig lernen, wenn man studiert, da es in australien anscheinend kein richtiges ausbildungssystem gibt...
so, das war mal so grob das system.
in jessi´s deutschklasse sind zwölf schüler. neben ihr gibt es nur eine, die einen deutschen familären background hat. alle anderen machen es freiwillig, also haben das fach gewählt. die prüfungen sind einfache aufsätze.
die nationalitäten an der schule sind buntgemischt. der großteil ist aber asiatisch. anscheinend ist es schwer, diese mischung zusammenzuhalten, denn die asiatischen schüler bewegen sich in ihren eigenen gruppen und lassen kaum jemand anders-nationalen an sich heran.
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Sunday, 18 March 2007
lila allein in melbourne
fahre mit dem alten auto (habe es emma getauft) zum bahnhof. im gepäck notizbuch, kamera, wasser , geldbeutel, ausweise. eine stunde fahrt (dieses mal mit einem pünktlichen zug) nach melbourne city. möchte zur bridge street. vorher frage ich doch gleich nach dem studententicket. wackle den infohinweisschildern hinterher. am infopoint können die mir sagen, wie ich zur brigdestreet komme: linie 75 und 48. zum ticketverkauf gehts einen treppe höher. frage zweimal am falschen schalter. dann richtig. ergebnis: kann nicht als student fahren, trotz internationalen ausweis, weil ich keine unterschriebene bestätigung der uni melbourne habe. also adult; 175, 28 aus dollar. uff. im kopf tanzen zahlen. seid das stipendium gekürzt wurde (weiß ich erst, seit ich in melbourne bin), wird das geld immer knapper. aus dem bahnhof draussen, stehe ich mitten im verkehrschaos.
der grand prix ist in der stadt angekommen. die bahn, die ich nehmen wollte, ist einer sonderlinie für die formel ein fans gewichen. super. und jezt? stehe ratlos vor dem fahrplan. da spricht mich einen nette helferin in neongelb an. ganz einfach: links die strasse runter, zur querstrasse, da fahren die linien wieder.
ganz einfach? ha, die kennt mich nicht... okay, so schlimm war es dann doch nicht. haltestelle gefunden. setze mich in die strassenbahn, die gerade einfährt. es ist die falsche. das merke ich aber erst nach sieben stationen. ich steige aus. keine ahnung, wo ich bin. hab hunger und muss für kleine maädchen.
laufe einfach mal los. relax, no worry... ah, redrooster (ein fastfood kette rund um chicken und mehr). toilette, fishmac. okay, weiter. fahre vier stadionen zurück - eine zuviel. mist, laufe eine station zurück. gehe nach orientierung suchen. da kommt ein bus um die ecke. der busfahrer ist ein lustiger inder mit turban, der abwechselnd lauthals mit der musik im radio mitträllert und sich mit einen zweiten turankollegen unterhält.
endlich: bridge road! hat ja nur zwei studen gedauert.... eigentlich ist es ganz einfach hierher zu kommen: zug von upper ferntree gully, richmond austeigen, in den bus setzen - das wars.
wer jetzt lacht, sollte mal selber versuchen, fremd und allein in einer millionenstadt, ohne stadtplan und während die halbe innenstadt gesperrt ist und die stadtbahnen ganz anders fahren als sonst, sich zu orientieren. vorallem, wenn man sich die ganze zeit nicht sicher ist, ob man in die richtige richtung fährt. denn mit einem knackigen fränkischen akzent hört sich "bridge" auf englisch auch wie "rich" oder "mich" an - und diese strassen gibt es in melbourne auch! whatever...
die bridge street ist eine quitschbunte, national durchgewürfelte strasse mit vielen kleinen outlet stores, bars, cafes und snackbars. etwas heruntergekommener kolonialstil, aber liebevoll hergerichtet.
die geschäfte haben mittlerweile fast alle geschlossen, aber das stört mich nicht. ich finde sogar ein paar ganz tolle schuhe - 30 aus dollar - ein schnäppchen. ich bummle noch gemütlich an den anderen schaufenstern entlang, setze mich in ein cafe, bin mit mir und der welt zufrieden.
stolz ziehe ich mir meinen neuen schuhe an, stehe auf, um zu zahlen (hier muss man immer an die theke, um die rechung zu bezahlen). auf dem weg dahin rutsche ich mit den glatten sohlen auf den blankpolierten fliesen fast aus, kann mich gerade noch festhalten. verschähmt verschwinde ich in der toilette und wechsle wieder die schuhe.
setze mich in die straßenbahn, zurück zur bushaltestelle. der kommt erst in einer viertelstunde. selbst ist die frau, denke ich mir, die paar stadionen kann ich auch laufen. mit stolzgeschwellter brust überquere ich die straße - und bleibe am gehsteig mit meiner ausgelatschten rechten sohle hängen, der fußriemen verabschiedet sich.
ich zucke mit keiner wimper.
laufe weiter zur nächsten haltestelle, setze mich und krame eine kleine sicherheitsnadel (aus erfahrung bin ich immer gut gerüstet) aus meiner tasche. verarzte den schuh notdürftig. jetzt kann ich auch auf den bus warten. der kommt - aber auf der falschen seite. das heißt - eigentlich ist der bus richtig, nur ich bin auf der falschen seiten. linksverkehr, mädel. LINKSVERKEHR!!!
ich zucke mit keiner wimper.
blick auf die uhr: noch sieben minuten, dann fährt mein zug. ich renne. zehn gleise. nirgendwo steht belgrave, die entstadion für meinen zug. laufe kurzentschlossen auf ein bahngleis. ist das falsche. sehe aber gegenüber die anzeige mit belgrave. ich renne. der zug fährt gerade ein - drei minuten zu spät.
ich zucke mit keiner wimper.
der zug ist überfüllt. sehe nur rot oder grün. grüne t-shirt, kleider, hüte - es ist st. patrick´s day. rot wegen dem grand prix.
vor mir steht ein etwa 15jähriges mädel im möchtegern-gothic look: nietenhalsband, schwarzs kleid und stiefel. schwarze haar mit selbstgefärbter und blass gewordener blauer strähne. ein schwarzer rucksack mit verwaschenen stoffstacheln hängt an ihrer mageren schulter. pink lackierte fingernägel. an ihren hangelenken baumeln quietschbunte plastikarmbänder.
rechts von mir steht ein security officer, in helleblauer uniform, ein inder. er schreit laut in sein telefon. danach singt er laut vor sich hin. auf seiner nase glänzt ein riesiger, talgiger pickel.
links von mir steht in mann mit dunkelblauen hemd mit schwarzer hose. typ ich-war-in-der-schule-ein-streber-und-niemand-konnte-mich-leiden. um den bauch hat er eine schreihend blaue tasche mit aufdruck geschnallt: "int. jesus mission". ein abgewetzter roter button mit "jesus is in my mind" hängt daneben.
das ist mir zuviel.
verpasse auch noch meine haltestelle. steige aus, sehe, bin eine zu früh, steige wieder ein. die türen an den zügen sind nicht gesichert. der griff ist ein primitivier knauf, mit dem man leicht die tür aufschieben kann. uah. richtige station. endlich. das war ein tag mit lisa allein in melbourne.
brauch ein bier.
der grand prix ist in der stadt angekommen. die bahn, die ich nehmen wollte, ist einer sonderlinie für die formel ein fans gewichen. super. und jezt? stehe ratlos vor dem fahrplan. da spricht mich einen nette helferin in neongelb an. ganz einfach: links die strasse runter, zur querstrasse, da fahren die linien wieder.
ganz einfach? ha, die kennt mich nicht... okay, so schlimm war es dann doch nicht. haltestelle gefunden. setze mich in die strassenbahn, die gerade einfährt. es ist die falsche. das merke ich aber erst nach sieben stationen. ich steige aus. keine ahnung, wo ich bin. hab hunger und muss für kleine maädchen.
laufe einfach mal los. relax, no worry... ah, redrooster (ein fastfood kette rund um chicken und mehr). toilette, fishmac. okay, weiter. fahre vier stadionen zurück - eine zuviel. mist, laufe eine station zurück. gehe nach orientierung suchen. da kommt ein bus um die ecke. der busfahrer ist ein lustiger inder mit turban, der abwechselnd lauthals mit der musik im radio mitträllert und sich mit einen zweiten turankollegen unterhält.
endlich: bridge road! hat ja nur zwei studen gedauert.... eigentlich ist es ganz einfach hierher zu kommen: zug von upper ferntree gully, richmond austeigen, in den bus setzen - das wars.
wer jetzt lacht, sollte mal selber versuchen, fremd und allein in einer millionenstadt, ohne stadtplan und während die halbe innenstadt gesperrt ist und die stadtbahnen ganz anders fahren als sonst, sich zu orientieren. vorallem, wenn man sich die ganze zeit nicht sicher ist, ob man in die richtige richtung fährt. denn mit einem knackigen fränkischen akzent hört sich "bridge" auf englisch auch wie "rich" oder "mich" an - und diese strassen gibt es in melbourne auch! whatever...
die bridge street ist eine quitschbunte, national durchgewürfelte strasse mit vielen kleinen outlet stores, bars, cafes und snackbars. etwas heruntergekommener kolonialstil, aber liebevoll hergerichtet.
die geschäfte haben mittlerweile fast alle geschlossen, aber das stört mich nicht. ich finde sogar ein paar ganz tolle schuhe - 30 aus dollar - ein schnäppchen. ich bummle noch gemütlich an den anderen schaufenstern entlang, setze mich in ein cafe, bin mit mir und der welt zufrieden.
stolz ziehe ich mir meinen neuen schuhe an, stehe auf, um zu zahlen (hier muss man immer an die theke, um die rechung zu bezahlen). auf dem weg dahin rutsche ich mit den glatten sohlen auf den blankpolierten fliesen fast aus, kann mich gerade noch festhalten. verschähmt verschwinde ich in der toilette und wechsle wieder die schuhe.
setze mich in die straßenbahn, zurück zur bushaltestelle. der kommt erst in einer viertelstunde. selbst ist die frau, denke ich mir, die paar stadionen kann ich auch laufen. mit stolzgeschwellter brust überquere ich die straße - und bleibe am gehsteig mit meiner ausgelatschten rechten sohle hängen, der fußriemen verabschiedet sich.
ich zucke mit keiner wimper.
laufe weiter zur nächsten haltestelle, setze mich und krame eine kleine sicherheitsnadel (aus erfahrung bin ich immer gut gerüstet) aus meiner tasche. verarzte den schuh notdürftig. jetzt kann ich auch auf den bus warten. der kommt - aber auf der falschen seite. das heißt - eigentlich ist der bus richtig, nur ich bin auf der falschen seiten. linksverkehr, mädel. LINKSVERKEHR!!!
ich zucke mit keiner wimper.
blick auf die uhr: noch sieben minuten, dann fährt mein zug. ich renne. zehn gleise. nirgendwo steht belgrave, die entstadion für meinen zug. laufe kurzentschlossen auf ein bahngleis. ist das falsche. sehe aber gegenüber die anzeige mit belgrave. ich renne. der zug fährt gerade ein - drei minuten zu spät.
ich zucke mit keiner wimper.
der zug ist überfüllt. sehe nur rot oder grün. grüne t-shirt, kleider, hüte - es ist st. patrick´s day. rot wegen dem grand prix.
vor mir steht ein etwa 15jähriges mädel im möchtegern-gothic look: nietenhalsband, schwarzs kleid und stiefel. schwarze haar mit selbstgefärbter und blass gewordener blauer strähne. ein schwarzer rucksack mit verwaschenen stoffstacheln hängt an ihrer mageren schulter. pink lackierte fingernägel. an ihren hangelenken baumeln quietschbunte plastikarmbänder.
rechts von mir steht ein security officer, in helleblauer uniform, ein inder. er schreit laut in sein telefon. danach singt er laut vor sich hin. auf seiner nase glänzt ein riesiger, talgiger pickel.
links von mir steht in mann mit dunkelblauen hemd mit schwarzer hose. typ ich-war-in-der-schule-ein-streber-und-niemand-konnte-mich-leiden. um den bauch hat er eine schreihend blaue tasche mit aufdruck geschnallt: "int. jesus mission". ein abgewetzter roter button mit "jesus is in my mind" hängt daneben.
das ist mir zuviel.
verpasse auch noch meine haltestelle. steige aus, sehe, bin eine zu früh, steige wieder ein. die türen an den zügen sind nicht gesichert. der griff ist ein primitivier knauf, mit dem man leicht die tür aufschieben kann. uah. richtige station. endlich. das war ein tag mit lisa allein in melbourne.
brauch ein bier.
Saturday, 17 March 2007
st. kilda

allen voran der luna vergnügungspark, der auch das wahrzeichen von st. kilda ist. für 25 aus dollar kann man hier für einen tag alle fahrgeschäfte benutzen. obwohl ich bei allen fahrgeschäften, egal ob luna park, moomba festival oder ein kleines vorortfestchen sehr vorsichtig bin. denn: ein tüv fehlt nicht nur bei den autos, sondern auch bei den vergnügungsfahrgeschäften. es gibt natürlich vorschriften, aber die richtlinien sind hier viel lockerer als in deutschland. "alles, was man auf der welt nicht brauchen kann, wird nach australien verschifft - da kriegt man es irgendwie los" ist mir gesagt worden.

im luna park zum beispiel steht eine riesige holzachterbahn - aus deutschland. überhaupt findet man als deutscher hier keine besonderen, neuen oder unbekannten attractions. auf allen veranstaltungen habe ich fahrgeschäfte gesehen, mit denen ich vor zehn jahren in deutschland gefahren bin - und manche sehe mittlerweile sehr klapprig aus.
in der acland street hat mein schokoladenverliebtes-herz das hüpfen angefangen: auf der einen strassenseite gibt es ein schaufenster nach dem anderen - mit nicht anderen gefüllt als kuchen, besonders viele viele schokoladenkuchen. die hauen einen um - selbst mich.

Wednesday, 14 March 2007
opossum in tha house
Monday, 12 March 2007
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