habe wieder ein paar bilder von einer tour mitgebracht: william ricketts sanctuary. über william, der 1993 im alter von 94 gestorben ist, gibt es unglaublich viel zu lesen und diskutieren. aber ich nehme mir hier die freiheit und meine eigene meinung zu schreiben.
aber hier erstmal die fakten:
william ist in richmond (ein stadtteil melbourne) 1898 geboren und war als künstler und musiker tätig. dann ging er für jahre auf einen trip durch australien und befasste er sich mit der aboriginal kultur, danach ging er nach indien und lebte für zwei jahren dort.
rickett war anscheinend sehr faziniert von diesen spirutellen kulturen. die aboriginals wurden damals von den australischen siedlern sehr mies behandelt. rickett wollte helfen, er engagierte sich. "life is love. all you to all me, for being part of nature we are all brothers the the birds and trees". die siedler zerstörten die nature und damit den lebensraum der aboriginals.
rickett wurde von einem aboriginal stamm als mitglied aufgenommen. der kampf gegen die siedler ging weiter.
zum park: es ist der große garten von rickett, in der mitte steht ein kleines holzhaus, wo er bis zu seinem tod gelebt hat. rickett hat überall in seinem garten lehmskulpturen aufgestellt und sie meist so arangiert, dass es aussieht, also ob sie aus den steinen oder bäumen wachsen.
das sieht sehr beeindruckend aus, denn die handwerkliche fertigkeit ist wirklich bemerkenswert. ich hatte teilweise echt das gefühl, jeden moment dreht einer der skulpturen den kopf...
was mir nur gar nicht gefallen hat, war die sehr dramatische darstellung der aboriginals, die rickett teilweise so sehr übertrieben hat,
dass es lächerlich wirkte. die aboriginals sind in sehr heroischen posen abgebildet - und nach allem, was ich über sie gelesen habe, ist das nun mal gar nicht ihr natürliches verhalten. rickett hat sich oft selbst mit den aboriginal abgebildet, sehr idealistisch und sehr beschönt (er war im wirklichen leben nicht ein sonderlich gutaussehender mann).
was mir aber dann wirklich bitter aufgestoßen ist, war seine darstellung von ihm am kreuz. ich bin zwar sehr liberal, aber da kommt meine christliche erziehung durch:
ich finde, das ist gotteslästerung (ich habe es wirklich nicht übers herz gebracht, mehr als das untere bild von diesen darstellungen zu fotografieren - deswegen bitte william rickett googeln, wer mehr bilder sehen möchte) . er hat mehrer "kapellen" errichtet, die ein mix aus indischer, christlicher und aboriginals religiösen symbolen sind.
man sieht, dass rickett in seiner eigenen traumwelt lebte. der park ist unglaublich schön, am rand der wege schlängelt sich ein bach entlang und wenn man genau hinschaut, dann sieht man kleine tiere aus lehm am ufer sitzen.
klar, es ging ihm um liebe und hilfe für die unterdrückten. auch klar: tue gutes und rede darüber. aber sich als erlöser eines volkes darzustellen, und das so übertrieben, dass es peinlich und lächerlich wirkt, hat in meinen magen einen starken drang zum brechen verursacht.
Monday, 2 April 2007
william ricketts sanctuary
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1 comment:
Was für ein abgefahrener Park! Die Figuren sind sehr schön wie sie in die Natur eingearbeitet sind (aber ich teile deine Meinung bezüglich der Kreuzigungen).
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