Sunday 6 May 2007

die einzige regel ist, dass es keine regeln gibt

habe am freitag einen flyer mit einer einladung zum arthouse in die hand gedrückt bekommen. musste da natürlich gestern gleich hin. the arthouse ist ein punk/hardcore schuppen, über und über bunt bemalt, sehr laut, verraucht, durchgeknallte leute.
hab mich gleich wie zuhause gefühlt, die musik wummert in den ohren, das bier schmeckt gut (das coopers ist ohne preservatives!), ein billiard tisch steht in der ecke und die leute sind echt witzig.
für aussenstehende wohl etwas gewöhnungsbedürftig, weil erschreckend, ich finde es aber sehr liebenswert. vor allem als mir die alte frau an der kasse den eintrittsstempel auf die hand gedrückt hat - eine raupe und ein marienkäfer - und mir ein stück schokolade angeboten hat, war ich echt etwas gerührt.
gespielt haben nursery crimes, coue´method, a death in the family und daysworth fighting. einer der vielen vielen bands hier in melbourne. laut, schräg, gut.
bin die ganze zeit um den billard tisch herumgelungert, bis mich endlich jemand zum spielen eingeladen hat. dachte, dem zeig ichs mal - pfeifendeckel. die billiard kugeln sind kleiner, der tisch schief und die regeln ganz anders. irgendwie darf man immer zwei mal hintereinander schiessen, aber nicht immer, manchmal nur einmal. und wenn einem die kugeln nicht passen, verschiebt man sie einfach... oh mann, ein spiel zu spielen, wo die einzige regel ist, dass es keine regel gibt ist manchmal echt nicht leicht.
besonders, wenn man noch halbwegs nüchtern ist. morgens um eins ist mir mal wieder ein großer unterschied zwischen deutschland, bzw mir und den aussis, bzw. denen, die ich kennengelernt habe, aufgefallen: das trinkverhalten. einfach saufen bis zum umfallen. wollte ich nicht, weil muss ja nicht immer. bier ja aber nicht immer bis zum bitteren ende. morgens um zwei uhr morgens war das konzert zu ende, disco musik wird gespielt und alle tanzen wie wild und blödeln herum. habe ganz begeistert die wirklich gutausgeprägte fähigkeit einiger konzertgäste bewundert, sturzbesoffen auf plastikkästen stehend mehr oder weniger elegant mit den mikrofonständer zu fechten...
bin mir vorgekommen wie eine spießige langweilerin.
meine laune wurde dann auch nicht besser, als ich im nightrider sass. ein typ hat das kotzen bekommen, kurz nachdem wir gestartet sind. der ganz bus hat gestunken, musste mich fast selber übergeben. seine freundin, ein kleines süsses, braunhaariges puppengesicht, hat ganz geistesgegenwärtig gehandelt und ihre geöffnete handtasche bereitgehalten.
das muss liebe sein...

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